Entspannen ohne Glühen dank WIAP
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Bislang erhitzt man Werkstücke glühend heiß: Diese Art der Entspannung
halten auch die Schweizer Hochschulen in ihren Lehrplänen nunmehr für
unökonomisch und unökologisch. Sie setzen in Forschung und Lehre wie
zahlreiche Ingenieursbüros in der Praxis auf die Entspannung des
Materials durch Vibration. Konstrukteure liefern ihre Zeichnungen mit
der Vorgabe zum Vibrieren und nicht zum Glühen, wenn es um die
Entspannung von Werkstücken geht.
Seit 2008 lanciert die renommierte Schweizer Firma WIAP AG Ltd SA aus
Safenwil leistungsfähige Metall-Entspannungsanlagen. Moderne
PLC-Steuerungen und die Beschleunigungsaufnehmer-Elektronik sind darin
integriert.
Das Schweissen erzeugt Druck. Unter Schweiss-Temperaturen mit Gas bis zu
3.150 Grad Celsius verziehen sich die entstehenden Nähte an den
Randzonen. Im Ofen sind die Temperaturen niedriger. Der Schmelzpunkt des
Stahls liegt bei 1.600 Grad Celsius. Beim späteren Glühen zum Entspannen
werden Temperaturen von 750 Grad erzeugt, die spannungsarme Variante
liegt bei 600 bis 650 Grad.
Immens können die Kosten für die Entspannung sein. Komplexe Anlagen
werden regelmässig über weite Strecken mit erheblichem logistischem
Aufwand zu leistungsfähigen Schweissöfen bewegt. Das belastet die
Umwelt. Ein weiteres Problem stellt das Aussterben der Glühereien dar.
Denn die Anzahl der Giessereien nimmt nicht nur in der Schweiz ab: In
Giessereien werden die Werkstücke hergestellt. Die Entspannung durch
Vibration ist allein aus strukturellen Gründen eine zukunftsweisende
Alternative.
Mechanik macht dagegen nicht-elastische Körper schwingfähig. Gespannt
setzt man sie zumeist mittel- bis höherfrequenten, niederamplitudigen
Schwingungen aus. So entweicht Druck aus den Randzonen der Nähte. Die
kostengünstigere Entspannung der Werkstücke mit den Anlagen der Firma
WIAP AG Ltd. SA erfolgt also vor Ort. Die Fracht hingegen kann sich
durch Erschütterungen beim Rücktransport und durch
Temperaturschwankungen wieder verändern. Die Entspannung durch Vibration
bedeutet Sicherheit.
Obwohl kleinere Werkstücke auf dem Rütteltisch bearbeitet und später
lediglich als Ganzes protokolliert werden können, wenden Kunden die
Vibrations-Entspannungstechnik vor allem bei grösseren Bauteilen an.
Dies gilt ebenso für rostfreie Konstruktionen.
Das Schweizer Unternehmen ist mit seinem Angebot seit 1981 auf dem
Markt. Terminus: „Vibration Stress Relief“. Geschäftsinhaber Hanspeter
Widmer sagt: „Durch die zunehmende Anzahl von Schweisskonstruktionen
verfügen wir endlich über eine kostengünstige und verlässliche
Alternative.“
Er spricht zudem von der Zeitersparnis für Unternehmen.
10 Tonnen schwere, zusammengefügte Metallteile können in 30 Minuten
entspannt sein. Um 2 Tonnen Erreger-Energie zu übertragen, wird ein
Motor mit dem Verbrauch von 1,1 Kilowatt eingesetzt. Geeignet ist das
Gerät für Werkstücke bis zu einem Gewicht von 20 Tonnen. Die Bezeichnung
des Gerätes lautet: „WIAP® LC 20-C, VDSF® Metallentspannungsanlage-Stufe
1-Simplex.“
Es bewährt sich seit 2008 in einem schwedischen Turbinenwerk mit
uneingeschränkt präzis positiven Rückmeldungen ins schweizerische
Safenwil. Hanspeter Widmer und seine Frau Iris haben für solche Erfolge
jahrelang kritisch und ständig Praxis-Erfahrung gesammelt. Beide sind
übereinstimmend davon überzeugt: „Dieses Geschäftsfeld ist ein ernst zu
nehmender Konkurrent zum herkömmlichen Glühen geworden.“ Recht geben
ihnen Wissenschaft und Ingenieurpraxis.
WIAP AG Ltd SA: Seit 2006 sind die drei erwachsenen Kinder der
Familie Widmer in deren innovativem Geschäftsfeld integriert. Sie
partizipieren aus eigener und der Erfahrung der Eltern in kleinen und
großen Unternehmen der gesamten Schweiz. Aus Kompetenz und Erfahrung
lautet die Widmer-Maxime: Konstruktionen, die schwerer sind als 100
Kilogramm, sollen ideal durch Vibration entspannt werden.
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Wie wird ein Werkstück entspannt?
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Das Werkstück wird auf 3 oder 4 WIAP
Gummiunterlagen gestellt.
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Der Vibrator wird mit massiven Schraubzwingen verbunden. Bei kritischen
Teilen kommen Wellen mit Prismen und einem Aluminium-Schutz zwischen Erreger
und Werkstück zur Anwendung, um Spann-Eindrücke zu vermeiden.
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Die Messsonde wird durch eine Spannbride mit dem Werkstück verbunden.
Abhängig vom Gewicht des Werkstückes wird dann die notwendige Leistung des
Vibrationserregers eingestellt.
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Eine Ampere-Zahl ist vom Stück-Gewicht abhängig. Sie soll nicht
überschritten werden.
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Die Drehzahl wird binnen einer Minute mit dem stufenlos einstellbaren
Drehzahl-Erreger nach oben gedreht. Der geschulte Operateur wählt die
Stellen aus, an denen das Werkstück Eigenresonanz zeigt. Ist keine
Eigenresonanz erkennbar, wird der Exzenter, von 0 bis 100 Prozent
einstellbar, nach oben verstellt. Der Operateur notiert die Daten der
Beschleunigung, der Drehzahl und die Ampere-Stärke. Den über dem
Test-Ergebnis liegenden Drehzahlbereich wählt der Operateur anschliessend
fachkundig aus. Im Eigenresonanzbereich verweilt die Erregerdrehzahl nur
kurzzeitig.
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Das Werkstück vibriert 30 Minuten lang. Dieser Vorgang bedarf der genauen
Beobachtung, damit sich das Werkstück nicht in den wandelnden
Eigenresonanz-Bereich bewegt. Ist das nötig, verändert der Operateur die
Drehzahl.
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Ist die Entspannung durch Vibration abgeschlossen, wird der
Eigenresonanzbereich erneut untersucht. Erfasst werden Daten der
Beschleunigung, der Drehzahl und der Ampere-Stärke. Dadurch lassen sich die
Unterschiede zwischen dem vorher gespannten und später entspannten Werkstück
ermitteln. Oft ist die Fähigkeit zur Stromaufnahme bei einem nicht
entspannten Teil deutlich höher. Die Protokollierung erfolgt durch drei
Schreiberanschlüsse an der Maschine: für die Drehzahl, die Beschleunigung,
die Stromaufnahme.
Nach dem Vibrationsvorgang wird ein Protokoll für jedes Werkstück erstellt.
Damit
ist der erfolgreiche Spannungsabbau technisch nachgewiesen.
Es kann sinnvoll sein, ein geglühtes Werkstück zusätzlich durch Vibration zu
entspannen. Die Drehzahl im Eigenresonanz-Bereich verändert sich dabei während
des 30-minütigen Entspannungsvorgangs. Geglühte Werkstücke enthalten weiterhin
Spannung, von der sie durch den Vibrations-Vorgang befreit werden.
Betrachtet man den Zeitaufwand, können Werkstücke mit einem Gewicht bis zu 10
Tonnen in einer Stunde entspannt sein. Dieser Zeitraum umfasst den Auf- und
Abbau der Anlagen. Inzwischen könne, so heisst es, kaum eine Firma auf dieses
Verfahren verzichten.
Im schweizerischen Safenwil verfügt die Familie Widmer seit Jahren über das
Patent zum vibrationsdämmenden Verfahren. Patentschrift: DE 4230103 CH 684433.
Gerade für den Maschinenbau ist das praxiserprobte Widmer-Know-how -VDSF®
- kostensparend und verlässlich. Transporte zum externen Glühen können
entfallen.
Die WIAP® LC 40 ist eine größere Entspannungs-Anlage für schwerere
Konstruktionen, eine kleinere befindet sich in der Planung und Konstruktion. Die
WIAP® LC 20 wird seit 2008 derzeit auf Vorrat produziert, um der grossen
Nachfrage gerecht zu werden.
Mehr Informationen zur Wiap AG
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Wiap AG-Ltd-SA |
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Obersumpfstrasse 11 |
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CH - 5745 Safenwil |
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Telefon ++41 (0) 62 752 42 60 |
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Telefax ++ 41 (0) 62 752 48 61 |
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info@widmers.info |
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www.wiap.ch |
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